1876
Einige beherzte Männer fanden sich im Sommer zusammen und gründeten nach dem Vorbild anderer Orte eine Freiwillige Feuerwehr.
Hauptmann: Josef Postl – Bäckermeister
Stellvertreter: August Edelbacher – Schneider
Schriftführer: Ferdinand Jägersberger – Gastwirt
Kassier: Matthias Stickler – Lederer
Erster Löschmeister: Georg Riegler – Kaufmann
Zweiter Löschmeister: Ignaz Schruf – Gastwirt
Wehrmänner:
Hans Holzer – Schneidermeister
Michael Jautz – Schuhmacher
Johann Eichberger – Huterer
Josef krumböck – Landwirt
Bereits zwei Wochen nach Einteilung der Wehrmänner und nach Eintreffen der ersten Spritze entzündete ein Blitz ein Gehöft in Größenberg (Bilek)
Die FF Puchberg hatte ihre „Feuertaufe“ somit erfolgreich bestanden.
1878
Die Wehr umfasst in diesem Jahr bereits 22 Mitglieder
1879
Zwei Männer der FF Puchberg wurden zur Silberhochzeit von Kaiser Franz Josef nach Wien entsandt. Auch wurde in diesem Jahr der erste Feuerwehrball im Gasthaus Toppler (Schwarzer Adler) abgehalten.
Einladung zum Feuerwehrball 1910. Eintritt: 1 Kreuzer
1882
Im Herbst dieses Jahres wurde eine zweite Spritze angeschafft, da die erste nicht mehr voll einsatzfähig war und in Reparatur gegeben wurde
1887
Ein Bewährungsjahr für die junge Wehr, es waren Schulden von 200 Gulden zusammengekommen und der Gemeinderat erwog den Verkauf einer Spritze.
1888
Es wurde das erste „Alarmierungsgerät“ angeschafft – ein Signalhorn. Dieses wurde bei Johann Schruf verwahrt. Die Wahl bei der Generalversammlung brachte folgendes Ergebnis
Hauptmann: Leopold Schmiedhofer
Stellvertreter: Johann Holzer
Schriftführer: Johann Stickler
Kassier: Michael Jautz
Erster Zeugwart: Vinzenz Jakob
Zweiter Zeugwart: Johann Zwinz
Erster Löschmeister: Johann Eichberger
Zweiter Löschmeister: Leopold Pulling
Steigerführer: Franz Eichberger
1892
Es wurde die erste Steckleiter angeschafft und auch Ehrungen an einzelnen Kameraden durchgeführt.
1897
Am 20. Juni rückte die Wehr zur Eröffnung der Wasserleitung aus und erprobte mittels einer Schauübung die Funktion der neuen Hydranten.
1898
Ein „Ausflug“ nach Schneebergdörfl diente um mit den Männeren der dortigen Rotte Kontakt aufzunehmen und um im Dörfl eine Filiale zu gründen.
1899
Ein Brand im Ortsteil Muthenhof konnte rasch gelöscht werden
1900
Im Oktober wurde das Spritzenhaus in Schneebergdörfl unter großer Teilnahme der Bevölkerung der „Filialwehr“ Schneebergdörfl übergeben
Die beiden Puchberger Wehren mussten sich bei mehreren Bränden, Haus Postl in Haltberg, einem Waldbrand am Himberg und einem Brand im Schneebergdörfl bewähren.
Auch als am 9. September Hochwasseralarm gegeben wurde standen die Wehren im Einsatz.
1901
Am 9. Oktober brannte der „Hollerbauer“. Das rasche Eingreifen der Wehr verhinderte jedoch schlimmeres.
1902
Paradeausrückung auf den Schneeberg zur Ehren seiner Majestät Kaiser Franz Joseph
1904
In diesem Jahr verzeichnete man drei Brandeinsätze.
Waldbrand am Anzberg, Brand in Sieding, Großbrand in Grünbach
1905
Brand im Hammerwerk der Herrn Johann Schramböck in Ödenhof. Nur unter größten Anstrengungen konnte das übergreifen der flammen auf benachbarte Objekte verhindert werden.
1906
Abermals Alarm. Es brannte das Haus des Herrn Franz Zenz in Unternberg teilweise nieder.
1907
Nach einigen Jahren wieder Hochwasseralarm in Puchberg. Am 23. März brannten die Bauernhöfe von Matthias Pfalzer und Johann Steiner in Sierning. Die Nachbargehöfte konnten gerettet werden.
1908
Am 24. Mai wurde um halb zwei Uhr morgens Großalarm geblasen. Die Bauernhöfe von Steiner Johann und Pfalzer Matthias in Sierning brannten lichterloh. Gemeinsam mit der Filiale Schneebergdörfl konnten die Nachbargehöfte geschützt werden.
1909
Ein Jahr der „Rekorde“. Insgesamt gab es fünf Alarme. Einen Hochwassereinsatz und Brandeinsätze auf der Wasserleiten und einen Waldbrand am Strengberg. Am 24. November brannte das sogenannte „Spielhäusle“
1911
Feuer bei Peter Wanzenböck in Hengstberg am 17. April. Ein Monat später Brand bei Leopold Tisch im Schneebergdörfl.
1912
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Rohrbach im Graben als selbstständige Wehr. Somit gab es im Gemeindegebiet drei Feuerwehren.
1913
Brand im Gipswerk des damaligen Bürgermeisters Willy Frey
1914
Die „Hirschler Villa“ (heute Scopez – Hof) brennt. Mit diesem Ruf wurde die FF Puchberg zum Brandeinsatz alarmiert.
1916
Das Gehöft der Familie Stickler (heute „Hölenzen“) wird ein Raub der Flammen
1919
Die Wehrversammlung am 12. Jänner bringt unter Berücksichtigung der Heimkehrer aus dem zweiten Weltkrieg wieder neues Leben in die Wehr.
Dem ersten Weltkrieg fielen folgende Kameraden zum Opfer
Schmid Johann
Herzog Johann
Hausmann Franz
Siebenhäutel Josef
1921
Es waren zwei Brandeinsätze zu verzeichnen. Ein Waldbrand durch Funkenflug am Hengst. Und im August ein Brand bei Lorenz Diertl in Vierlehen
1923
Der Mitgliederstand betrug 80 (!!!) aktive Wehrmänner. Neben einem Hochwasser Einsatz gab es am 10. April einen Brand im Gasthaus Holzer ( heute „Pullingwirt“). Am 1. Mai brannte der Wald am Himberg. Einen Großbrand gab es am 20. Oktober Die Höfe von Oberlehrer Weinberger und Franz Stickler brannten lichterloh. Neben den Puchberger Wehren waren hier auch die Wehren aus Grünbach, Sieding, Ternitz, Neunkirchen und Wimpassing im Einsatz. Somit war dass das erste „überörtliche“ Ereignis in der Geschichte der FF Puchberg.
1924
In diesem Jahr wurde der erste Autorüstwagen und eine zweirädrige Motorspritze angekauft. Sie wurden auch gleich im ersten Jahr bei Bränden in der Tischlerei Zenz sowie einem Wohnhausbrand in Pfenningbach eingsetzt.
1925
Es brannte die Sparbacherhütte.
1926
Ein Jahr der Waldbrände, es brannte am Strengberg, in Edenhof, am Ascher und in Gadenweit. Das Jubiläumsfest zum 50 jährigen Bestehen war ein Fest für Puchberg und die Umgebung.
Steigerübung und Mannschaftsfoto 1926
1927
Es gab nur zwei Einsätze. Einen beim E-Werk und den Brand eines Wohnhauses in Rohrbach.
1928
Brände im Gipswerk, Pfenningbach und Waldbrände in Hinterbrühel und am Hengst galt es zu bekämpfen.
1929
Brandeinsatz am 6. Oktober unweit des Tunnels am Hochschneeberg und ein Waldbrand in Edenhof wurden verzeichnet.
1930
Die Zahnradbahn sorgte durch Funkenflug für mehrere Brandeinsätze.
1931
Der „ewige Puchberger Brandstifter“, die Zahnradbahn sorgte auch dieses Jahr für mehrere Einsätze. Ein weiter Brand musste in der Langseiten gelöscht werden.
1932
Brand des Hotels „Hochschneeberg“. Unter schwierigsten Umständen wurden die Löscharbeiten durchgeführt. Die Hochwasserkatastrophe dieses Jahres sorgte für weitere Einsätze.
1939 – 1945
Durch die Wirren des zweiten Weltkriegs verschwanden ein Großteil der Protokolle und Berichte der damaligen Zeit.
Es existieren noch wage Aufzeichnungen über einen Brand des Bauernhauses Bilek, Brandeinsätzen auf Grund von Kampfhandlungen und über den Einsatz bei einem Erdbeben bei dem auch Tote geborgen werden mussten.
1945
Analog mit dem Zusammenbruch des dritten Reiches brach auch das Feuerwehrwesen zusammen. Männer in Gefangenschaft, Autos verschleppt und fast keine brauchbare Ausrüstung sorgten für eine äußerst ungedeihliche Arbeit. Ein Waldbrand in der Steinbachklamm musste von Privatleuten und einigen übergebliebenen Wehmänner mit primitivsten Mitteln bekämpft werden.
Im zweiten Weltkrieg fielen folgende Kameraden
Apfler Johann
Hartberger Josef
Holzer Johann
Rottensteiner Johann
Schmirl August
Zenz Karl
Zenz Josef
Zwinz Johann
1946
Oberlehrer Walter Rudloff belebte die Wehr wieder. Er scharte neue Männer um sich und es wurde eine Motorspritze TS 8 angekauft. Spenden aus der Bevölkerung und von Gewerbetreibenden ermöglichte den Ankauf von neuem Material was wieder zu einem geregelten Feuerwehrdienst führte. Im selben Jahr wurde auch mit Unterstützung der Landesregierung ein Steyr Geländewagen angekauft. Er diente auch als Rettungswagen.
1947
Am 30. März fand die erste Wehrversammlung nach dem Krieg statt. Das Jahr brachte neben vielen Übungen auch einige Alarme. Am 8. Dezember wurde ein Fordson Fahrzeug angekauft welches in Eigenregie umgebaut wurde. Eine weitere Motorspritze wurde mit Kartoffeln, Mehl und Fett bezahlt.
1948
Bereits am 3. Jänner gab es einen Brand in der Trockenkammer der Tischlerei Jägersberger. Am Florianitag wurden die neuen Fahrzeuge und die Motorspritzen geweiht. Am 14. und 15. Dezember stand die FF Puchberg bei Bränden in Sieding und Miesenbach im Einsatz.
1946
Waldbrand am Strengberg, und Abhaltung des Bezirksfeuerwehrtages in Puchberg
1950
Während des Balles der FF Grünbach gab es Alarm und die anwesenden Puchberger Wehrmänner halfen bei der Brandbekämpfung. Am 26. Juni stand ein Kohlenmeiler in Rohrbach in Flammen. Des weiteren wurde ein Waldbrand am Himberg verzeichnet.
1951
Am 25. April gab es Brandalarm am Haltberg. Das 75. Gründungsfest wurde am 14. und 15. Juli begangen
1953
Das Jahr war an Einsätzen reich und es mussten 634 freiwillige Stunden aufgebracht werden.
1955
Es wurde erstmals der Gedanke an dem Kauf eines Tanklöschfahrzeuges gehegt. Der Ankauf einer weiteren TS 8 wurde zurückgestellt. Es wurde der Rekord von 1951 Stunden geleistet.
1956
Auch dieses Jahr brachte zahlreiche Einsätze mit sich. Das Spritzenhaus wurde renoviert und das 80 jährige Gründungsfest gefeiert.
Mannschaft 1956
1957
Abermals Debatten um den Ankauf eines TLF, doch es wurde wieder nichts damit. Bei Einsätzen, Übungen, Veranstaltungen udgl. Wurden 1995 Stunden verbracht.
1958
Eine Kommission bescheinigte grobe Mängel an Fahrzeugen und Gerät, da seitens der Gemeinde keine finanzielle Unterstützung zugesichert wurde stand die Auflösung der Wehr bevor. Bei der Abstimmung dazu wurde jedoch mit 24 zu 3 Stimmen für den Erhalt der Wehr gestimmt. Beim Brand in der Zimmerei Panzenböck erfüllten die eingesetzten Geräte nicht mehr ihrem Zweck und es wurde beschlossen eine VW Spritze anzukaufen.
1959
Die FF Puchberg stellt erstmals eine Wettkampfgruppe.
1961
Es wurde ein Fahrzeug der Marke Land Rover angeschafft. Zwölf Einsätze waren zu bewältigen.
1962
Großbrand im Reha Zentrum am Strengberg.
1963
3 Brandeinsätze und 6 technische Einsätze mussten abgearbeitet werden.
1964
Der Fordson hat ausgedient und wird verkauft. Der Ankauf von Funkgeräten wird diskutiert, jedoch erst Jahre später verwirklicht. Unter den acht Einsätzen war auch ein Großbrand am Hengst dabei, welcher unzählige Stunden forderte.
1965
Dieses Jahr war gekennzeichnet durch den Brand zweier Bauernhäuser im Schneebergdörfl. Hier waren 19 Wehren mit 184 Mann im Einsatz. Trotz heftigen Windes konnte ein Übergreifen auf die übrige Rotte Schneebergdörfl verhindert werden.
1966
90 Jahre FF Puchberg. Es wurde abermals das Rüsthaus renoviert sowie ein Tankwagen angekauft. Des weiteren wurden Funkgeräte und Atemschutzgeräte angeschafft.
1967
Es mussten fünf Brandeinsätze und ein technischer Einsatz bewältigt werden. Bei den Brandeinsätzen kamen auch die neuen Atemschutzgeräte zum Einsatz.
Am 13. Juli wurde die FF Puchberg zum ersten Mal mittels Sirene alarmiert.
1968
Ein weiterer Tankwagen wurde angekauft. Zwölf Einsätze mit 242 Stunden wurden geleistet.
1970
Ein Jahr mit nur drei Einsätzen, neben einem Kanalspülgerät wurde auch eine Tauchpumpe angeschafft.
1972
Die Puchberger Wehr wurde zu 33 Einsätzen gerufen. Auch zwei Großbrände waren dabei. Die Zimmerei Franz Pichler am Ziehrerweg wurde ein Raub der Flammen und im Herbst brannte , zum zweiten Mal in diesem Jahrhundert, der Bauernhof der Familie Stickler in Pfenningbach.
1975
Insgesamt musste zu ach Brand- und zwölf technischen Einsätzen ausgerückt werden. Auf Grund des raschen und gezielten Einsatzes beim Brand der Hauses Farber schenkte uns der Eigentümer das erste KRAD. Abermals wurde die Gemeindevertretung wegen dem Ankauf eines neuen TLF´s kontaktiert und es konnte ein positiver Abschluss bestätigt werden.
1976
100 Jahre FF Puchberg. Zur Krönung des Festes bekamen wir den neuen Tankwagen geliefert. Am Florianitag wurde das TLF und das KRAD geweiht.
Bei der Sturmkatastrophe am 3. und 4. Jänner stand die FF Puchberg mit vier Einsatzgruppen pausenlos im Einsatz. Durch die Dürre des Frühjahres wurden wir zur zahlreichen Waldbränden gerufen.
Am 10. und 11. Juli stellte das Feuerwehrfest den würdigen Rahmen um unseren Geburtstag zu feiern.
Mannschaft der FF Puchberg bei hundertjährigen Jubiläum
2008
Am 8. September wurde die FF Puchberg zum Brand eines Bauernhofes in die Burggasse gerufen. Beim Eintreffen stand der komplette Wirtschaftsteil in Vollbrand 14 Wehren aus dem Abschnitt Ternitz kämpften gegen die Flammen. Leider brannte das Wirtschaftsgebäude bis auf die Grundfeste ab.
2009
Ein neues Rüstfahrzeug (KRFA-B) Aufbau Fa. Rosenbauer, Fahrgestell Fa. Achleitner/MANTRA wird in den Dienst gestellt und ersetzt den in den Jahre gekommenen VW LT. Es ist das einzige Fahrzeug seiner Art in Österreich. Bereits drei Tage nach Indienststellung wird es zu seiner "Feuertaufe" gerufen - eine Menschenrettung in der Bahnstrasse.
Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres musste die FF Puchberg am 12. Juli zu einem Großbrand ausrücken. Es traf das selbe Gehöft wie breits im Jahr zuvor. Das Anwesen Stickler in der Burggasse wurde trotz dem Einsatz von mehr als 150 Kameraden abermals ein Raub der Flammen.
2013
Nach mehreren Jahren an Verhandlungen konnte am 13.Mai der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus erfolgen
Anfang Juni des gleichen Jahres begann unsere Wehr mit der schrittweisen Umstellung auf die digitale Alarmierung
2014
Am 21. September war es soweit - wir konnten mit sämtlichen Fahrzeugen in das neue Feuerehrhaus umsiedeln
Am 15. Oktober wurde das neue Feuerwehrhaus im Zuge eines Festaktes feierlich seiner Bestimmung übergeben
2015
Bei der Mitgliederversammlung konnten erstmals in der Geschichte der Feuerwehr Puchberg zwei Frauen für den Feuerwehrdienst angelobt werden